ausland

Samstag, 9. Februar 2008

teil zwei

der vorher-beziehungs-beender

nun. erkennungsmerkmal nummer eins: er beendet seine beziehung bevor er fährt. klar. gerne auch in gegenseitigem einvernehmen, weil man weiß, dass das keine zwei wochen gut gehen würde. einige wissen das nicht. geht aber schneller als man denkt. die erasmus-beziehungs-opfer. anderes thema.
erkennungsmerkmal nummer zwei: die reintegration gelingt äußerst schleppend.
er hatte ja auch keine webcam dabei, außerdem war er ein ganzes jahr weg. er kommt wieder und die nächste ladung kommilitonen ist schon auf dem weg in deren auslandssemester oder schon weg. mitbekommen hat er davon nicht viel. alles ist anders. und doof. am liebsten würde er mitfliegen. aber das bafög amt nervt sowieso schon wegen der nicht erbrachten prüfungsleistungen. und finanziell ist es auch äußerst düster. am heimatflughafen sind die tränen noch immer nicht getrocknet, auf das willkommensbier, das der damals beste kumpel angeleiert hat, will er eigentlich nicht, fällt auch ununterbrochen durch smsen mit erasmusland auf, eine deutsche simkarte hat er noch nicht. will er auch nicht. jeder seiner wenigen sätze beginnt mit „also in erasmusland haben wir immer..“ zum trost nimmt er jede erasmusparty mit, die er kriegen kann, er findet das wetter unerträglich. und die leute. und das essen. und den busfahrplan. wo typ zwei das skypen aufhört, fängt er erst an. die webcam kauft er sich jetzt gebraucht. er pflastert sein neues zimmer mit gruppenfotos und schwelgt in erinnerungen. damals als er fremd und neu war, zum lernen keine zeit hatte, weil er sich der assimilation widmen und ständig das gespräch mit den ureinwohnern oder mitreisenden suchen musste um seine landes-, universal- und körpersprache zu verbessern. von touristenattraktionen sind an seiner wand stets nur die alternativen hinteransichten zu sehen. er fand sie zufällig beim erkunden der neuen umgebung, besser kennt er aber die heimlichen spots, die ihm die romanze der ersten zeit ans herz legte. sie brachte ihm auch mehr als danke, tschüss und scheiße bei. der flug zurück ist längst gebucht. bis dahin suhlt er sich in seinem fernweh. zum lernen hätte er zwar zeit jetzt, aber keine nerven.
es finden sich auch die erasmus-säue in dieser kategorie, die selten in schweden zu finden sind, weil der alkohol hier so teuer und nach achzehn uhr nicht mehr käuflich zu erwerben ist, die mallorcapauschaltouristen unter den erasmuskindern also. sie sind nicht zwingend an der spezifischen kultur des landes interessiert eher an internationalen partystandarts. sie können nur scheiße auf landessprache sagen, hallo und tschüss ging auch auf englisch. meist aber waren ihre kontaktpersonen landsleute. deswegenkönnen sie aufs skypen verzichten, ham ja ne telefon-flat.

und die? sind die jetz wenigstens post-deprimiert?
1022 hingucker

Mittwoch, 23. Januar 2008

eingetrudelt

...und inzwischen auch wieder internet. heißt, endlich wieder bloggen, ach wie ich es nicht erwarten konnte.

nummer eins: danke für den großen bahnhof, kinder!
nummer zwei: schweden fehlt mir
nummer drei: war nicht anders zu erwarten
nummer vier: trier rockt
nummer fünf: busfahren fetzt
nummer sechs: im zimmer noch chaos
nummer sieben: um fünf noch hell!!!
1350 hingucker

Mittwoch, 16. Januar 2008

noch drei tage

..
was gibts montag inner mensa?? bevorzuge stammessen. wer kommt mit?
und samstag abend? was bietet trier an homecomingpartymöglichkeiten?? locals, help me reintegrating!
858 hingucker

Montag, 14. Januar 2008

sentimentalitätenkiste

fragen und so. der ganze erasmus auslands firlefanz haut ja doch schon rein. is ja auch nicht so, dass man damit nicht gerechnet hätte, dass da was losgeht, wenn man ein halbes jahr weg ist. viel allein, zeug erkunden, eine komische sprache sprechen, in der einen zunächst keiner versteht und auf die einem genervte ureinwohner auf routine allerweltsenglisch mitleidig lächelnd antworten. oder einem freudig eigensprachig fließend viel zu schnell und locker flockig umgangsslangend antwortschwallend entgegenkommen und man noch nicht einmal mit seinem vermeintlichen allereuropasenglisch mithalten kann und das gespräch einmal mehr versiegt, weil der eingeborene nicht betrunken genug oder mein interesse am richtigen gin und tonic mischverhältnis nicht hoch genug oder seines an deutschen stammel austausch studentinnen zu klein ist oder weil die pause vorbei ist oder die ampel grün und nun jeder seiner wege geht um später n gruß auf die facebook wall zu posten. oder alle verstünden sich prima, könnten sie dieselbe sprache sprechen und hätten sie nicht innerliche und äußerliche kopfschmerzen vom fremdsein.
oder bedienten sich nicht so viele klischees von selber weil sie sich selbst erfüllen oder sie einfach zu erfüllen sind, man faul wird sie zu widerlegen, zu erkunden oder es einfach egal ist. am ende bleiben die unter sich. die einheimischen und die andern. die andern auch gerne unter ihresgleichen. nicht alle. aber viele und oft. ist manchmal einfacher. weggehen würde man trotzdem immerwieder. würde man es anders machen? würde man etwas anders machen? könnte man es oder zumindest etwas anders machen? selbst wenn man wüsste, dass man hinterher dinge zu beanstanden hat? dinge in frage der beanstandung stellt? oder menschen? oder sich selbst? spelar det någon roll? würde man es wieder machen wenn man um die abschiedstränen gewusst hätte? hat man ja. würde man sich sagen hören. stimmte auch. macht man ja nicht das erste mal. und auch nicht das letzte. es zerreißt mich. und platzen möchte man auch. ist das eigentlich dasselbe?
finanziell wieder mal ruiniert. auch das war schon mal und wird wieder kommen. noch ein wegweiser mehr auf dem fernweh steht oder heimweh von wo auch immer man es betrachtet und wie auch immer man die präfixe definiert. und ein paar namen mehr auf der freundeliste ein paar hundert gruppenfotolächeln mehr oder nur reproduziert oder imitiert, gewollt oder gekonnt, manchmal beides, inklusive der doppelt und zehnfachauslöser, damit keiner böse ist hinterher. da fallen mir die ersten namen schon nicht mehr ein, vielleicht wusste ich sie nie, nach und nach wird man aus anderer leute erinnerungen gelöscht vor deren fotoapparaten man sowieso nie stand oder stehen wollte. man erinnert sich an dinge die es nie gab, weil sie auf dem foto sp rüber kamen oder beim zehnten mal der geschichtenerzählung man nicht mehr sicher weiß ob man sie die vorletzte pointe beim letzten mal erzählen dazugedacht hat, weil die zuhörende runde eher so mäßig war und man ihr was gutes tun wollte.
und man denkt sich um kopf und kragen wie groß das alles war und wie krass. war es auch. und man freut sich ja trotzdem auf zu hause wo alles so zu sein zu werden scheint wie man es da liegen ließ. vor sechs monaten. ein kreisverkehr mehr oder eine brücke weniger macht ja noch keinen sommer. muss man das jetz noch fünf tage mitmachen diese abschiednehmerei, dieses sentimentale heimkehrgesülze? oder geht man mal besser zur tagesordnung über, vollbringt die nächsten letzten tage und nächte mit abschiedspartys, mal wieder, ertränkt die abschiedssentimentalitäten mit gleichbesinnten besinnungslos in schlecht gemischtem gin tonic oder in vodka o oder k, der vodka muss ja noch weg, die taschen zu voll und zu schwer sonst, und erst die herzen. runter damit. zigarette hinterher. an snus haben wir uns nie gewöhnt. wo weit reichte die assimilation nicht. snus haben immer nur die schweden, sagte der schwede neulich richtig. und ging traurig davon. aber bald kommt das rauchverbot dann versuchts mal mit absolutoraltabak , was absolut ist ist kult, auf schwedisches zeug steht man hier. vielleicht kauf ich noch eins als souvenir. eines von vielen. die meisten kann man eh nicht kaufen. dafür verstauben sie auch nicht. verblassen nur. unbemerkt.
morgen erstes abschiedsdinner. der vodka friert auch schon. feiern ist gut. nich so viel alleine rumsitzen. is ja nichts mehr zu tun hier. außer fahrrad verkaufen. und abschiednehmen. fünf tage lang. dann lieber feiern und letzte organisationspanik als grund zum aus dem bett in die tagesdämmerung aufzustehen. hab ja noch dreiundzwanzig busstunden zum abschiedsdenken und taschentücherrestevernichten oder zum schlafen.
ach ja schlafen..
990 hingucker

Sonntag, 13. Januar 2008

fuenf tage

keine panik vor der abreise.










denxte!
941 hingucker

Sonntag, 9. Dezember 2007

bitte straßenschuhe ausziehen

im ausland stößt man auf viele klischés. wahrgewordene. die spanier sind tatsächlich grundsätzlich zu spät und gutgelaunt. verständlich englischsprechende franzosen sind ungewöhnlich. und deutsche sind pünktlich. selten hat man diese einmalige chance von außen aufs eigene land zu sehen, auf das was von außen über deutsche gedacht wird. sehr korrekt, bürokratisch (ey, momentmal, da sind die schweden aber auch gut im rennen), sher arbeitswütig, lederhosentragend, biertrinkend (bevor einer auf 'i'm from germany' anwortet 'oh, i was in berlin' sagt er mit sicherheit 'oh, yeah, i've been to oktoberfest' oder 'oh, have you been to the oktoberfest?' -'well,..' sag ich da mal)

mit diesem hintergrund und mit den gezählten tagen hier sei von mir die aufforderung geäußert vote for the Germany-Slogan! jetzt.de gibt großartige vorschläge. favorit ganz klar:
bitte straßenschuhe ausziehen.

auch schön:
Dieses Land ist nicht mit Fruchtsaft groß geworden
und
das land zur bildzeitung

hier gehts zur abstimmung
919 hingucker

Samstag, 17. November 2007

nich immer nur kino!

jaja das leben spielt sich zwischendurch auch mal nicht im kino ab, manchmal mach ich pause und seh fern;
aber um mal was aus dem hiesigen kulturprogramm zu liefern gibts zwei riesen witzige bier werbungen.




928 hingucker

Donnerstag, 1. November 2007

mal ehrlich..

mama und papa waren mächtig beeindruckt von meinen schwedischen sprachkenntnissen. weil ich so schnell mit der kellnerin gesprochen habe, über dies und das und über das zu bestellende essen. die schwester fand es einfach nur witzig. alberne sprache, meinte sie. pffft, wenn sie wüsste. nun, kann schon sein, dass ich hallo und alles klar ganz schön sagen kann und ein bisschen smalltalk und schwedische trinklieder, aber ins café kommen und 'tschüss' zur begrüßung sagen, ruft schon erstaunliche blicke seitens der bedienung hervor. --ach! aber mamma und papa fandens riesig, ham das ja auch nicht richtig verstanden, is ja auch einfach in ner sprache, die sonst keiner versteht, einem ein x für ein å vorzumachen- bis das falsche essen kam, drei mal.
931 hingucker

Freitag, 26. Oktober 2007

inkompatibel

nichtsahnend hatte ich einfach glück, dass die steckdosensysteme in schweden denen in deutschland gleichen, mit welcher fehlnormierung allerdings alles andere als zu rechnen war:


inkopmatibel
nun wird also in jedes schwedische blatt ein extra loch gepiekt, sind ja noch nicht genug drin..
913 hingucker

Sonntag, 23. September 2007

Spiderpig versus Spiderschwein - ein Hoch aufs Original

Es ist zugegebenermaßen selten, dass ich einen Kinosaal verlasse, bevor der Film beendet ist. Doch diesem wollte ich es zeigen! Er hatte meine Anwesenheit bis zum Ende nicht verdient! Warum der ganze Kinosaal lachte, war mir ein Rätsel. Doch nicht nur mir, meine WG kann es bezeugen.
Der schwedischen Bevölkerungzahl ist es zu verdanken, dass derselben Erfahrungen wie diese erspart bleiben. Es lohnt sich einfach nicht für neun Millionen Menschen (und eine paar auch schwedisch sprechende Finnen) schlechte oder schlechtere Synchronisationen anzufertigen. Athmosphäre nachbearbeiten ist das eine, an deren 'Unechtheit' sind wir gewöhnt, schon aus jeder Original-Tonspur. Das ist eine Frage von (Kunst-) Handwerk und Gefühl der Geräuschemacher und Mischer, lippenunsynchrone Stimmen aber sind prinzipiell eine Katastrophe, um so erschreckender, dass wir vielen Deutschen uns daran so gewöhnen, dass die schmalzige Bruce Willis Stimme (und nicht die Manfred Lehmanns!) uns unnatürlich erscheint. Wobei mich wundert, wie er mit dieser Kindergärtnerstimme Rollen für Filme bekommt, die heißen..
Nun, da mir von vielen Stellen völliges Unverständnis für meine 2 Tage in Paris-Intoleranz entegegengebracht wurde und mir die Cinematheket die Chance bot 2 dagar i Paris zu sehen, als Vorpremiere für den schwedischen Markt, gab ich ihm eine zweite Chance. Um Daniel Brühl fand ich es zudem auch wirklich schade, so früh gegangen zu sein. Und siehe da, dieser Film hat Charme, der aus seiner Multikulturalität besteht, aus seiner Zuspitzung von sprachlichen Barrieren und kulturellem Analphabetismus. Aber wie soll ein Film Verständigungsprobleme 'authentisch' nachvollziehbar machen, wenn ich als Zuschauer alle meine Muttersprache sprechen höre? Zudem ist die Synchronisation in diesem Fall ausgesprochen misslungen, Frau Delpys Stimme ist so schon nicht unanstrengend, aber ihr deutsches Pendant geht zu weit!
Zugegeben, es ist es für einen Film und dessen Rezeption auch fatal, ausschließlich an Untertiteln kleben zu müssen, doch so wird in meinen Augen dem kleineren Übel der Vorzug gegeben.
1076 hingucker

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